Selbstsperren machen William Hill zu schaffen
Der britische Glücksspiel-Anbieter William Hill musste im März bei seinen Aktien einen deutlichen Kursverfall verzeichnen. Der Casino-Betreiber hat daher für 2016 eine Gewinnwarnung herausgegeben. James Henderson, der Geschäftsführer des Unternehmens, sieht die Gründe für diesen Rückgang vor allem im Regulierungsdruck durch die Aufsichtsbehörde sowie in der gegenwärtigen Entwicklung im Wettgeschäft. Die Möglichkeit zu einer Selbstsperre für die Kunden stellt besonderen Druck für den Anbieter dar.
Die Selbstsperre nach englischem Recht
Die britische Glücksspielkommission hat angeregt, dass Wettanbieter und Casino-Betreiber auf ihrer Webseite einen Button installieren müssen, der als Panic Button bezeichnet wird. Per Klick auf diesen Button können Kunden über Zeiträume von
- einem Tag
- einer Woche
- einem Monat
- sechs Wochen
eine Selbstsperre vornehmen. Kunden, die kein Geld mehr haben oder die Gefahr einer Spielsucht befürchten, können jederzeit diesen Button betätigen.
Druck für die Anbieter durch Selbstsperre
Die Selbstsperre ist nach englischem Recht mit dem Panic Button ganz einfach. Die Selbstsperre soll zur Spielsuchtprävention und zum Schutz vor Verschuldung dienen. Da eine Selbstsperre mit dem Panic Button schnell vorgenommen werden kann, nutzen pro Woche ungefähr 3.000 Kunden die Möglichkeit für eine Auszeit vom Spiel. Der Geschäftsführer Henderson rechnet aufgrund der Selbstsperren mit einem Rückgang bei den Gewinnen um über 30 Millionen Euro. William Hill fühlt sich durch die Regelungen der britischen Glücksspielkommission starkem Druck ausgesetzt, auch künftig wird die Möglichkeit zur Selbstsperre zur einer Schmälerung der Umsätze beitragen.
Ungünstige Gewinnerwartung für 2016
William Hill erwartet für 2016 nur noch einen Gewinn von ungefähr 340 Millionen Euro. Im Jahre 2015 lag der Gewinn noch bei 370 Millionen Euro. Gegenüber 2014 bedeutete das bereits einen Rückgang des Gewinns um 22 Prozent.